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Tinnitus beschreibt ein Phänomen, bei dem die Betroffenen Geräusche wahrnehmen, die keine äußere Schallquelle haben. Während die einen die Symptome kaum wahrnehmen, empfinden andere sie als massive Belastung, die sich sowohl auf das Privat- als auch auf das Berufsleben auswirkt.

Tinnitus Berufsunfähigkeit
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Besonders in Berufen, die ein hohes Maß an Konzentration, Präzision oder akustischer Wahrnehmung erfordern, kann Tinnitus die Arbeitsfähigkeit erheblich einschränken. Ständige Ohrgeräusche, damit verbundene Schlafstörungen und daraus resultierende Erschöpfung oder Gereiztheit sind nur einige Faktoren, die die Ausübung bestimmter Tätigkeiten unmöglich machen können.

Ob Tinnitus zur Berufsunfähigkeit führt, hängt jedoch von der individuellen Ausprägung der Symptome und den beruflichen Anforderungen ab. Entscheidend ist, inwieweit die Erkrankung in Kombination mit den Begleiterscheinungen die konkrete berufliche Tätigkeit einschränkt.

Die auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisierten Experten der Kanzlei Rechtsanwälte für Berufsunfähigkeit Ostheim & Klaus PartmbB informieren in diesem Beitrag darüber, was Tinnitus ist, wann man berufsunfähig ist und unter welchen Umständen Tinnitus zur Berufsunfähigkeit führen kann.

Inhalt

  1. Was ist ein Tinnitus?
  2. Wie kann Tinnitus die Berufsfähigkeit beeinflussen?
  3. Wann ist man berufsunfähig?
  4. Führt Tinnitus zu einer Berufsunfähigkeit?
  5. Fazit

Was ist ein Tinnitus?

Tinnitus oder Tinnitus aurium (lateinisch: Klingeln, Ohrensausen) bezeichnet ein Phänomen, bei dem Betroffene Geräusche wahrnehmen, die keine äußere Schallquelle haben. Diese Geräusche können sehr unterschiedlich sein - von einem leisen Summen über ein anhaltendes Pfeifen bis hin zu einem unangenehmen Dröhnen.

Die Intensität des Tinnitus ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Manche hören die Geräusche nur gelegentlich und leise, während andere Betroffene über laute und andauernde Ohrgeräusche berichten, die ihren Alltag erheblich beeinträchtigen. Tinnitus kann, muss aber nicht mit Hörverlust einhergehen.

Tinnitus wird häufig durch Lärm, Stress oder Erkrankungen des Innenohrs verursacht. Häufig tritt er nach einem Lärmtrauma auf, zum Beispiel nach einem Konzert oder einem plötzlichen Knall. Bei einem lärmbedingten Tinnitus hat der Lärm die Sinneszellen im Innenohr geschädigt.

Aber auch andere Faktoren wie Bluthochdruck, Kiefergelenksprobleme oder neurologische Erkrankungen können eine Rolle spielen. In vielen Fällen lässt sich die genaue Ursache nicht eindeutig bestimmen und auch der Verlauf nicht vorhersagen. Bei manchen Menschen bleibt der Tinnitus ein vorübergehendes Problem, bei anderen entwickelt er sich zu einer chronischen Erkrankung, die nicht nur das Hören, sondern auch die Lebensqualität erheblich einschränkt und die psychische Gesundheit belastet.

Arten von Tinnitus

Tinnitus kann in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, je nachdem, wie er entsteht und wie er wahrgenommen wird. Die gebräuchlichsten Unterscheidungen sind:

  • Objektiver und subjektiver Tinnitus: Beim subjektiven Tinnitus werden die Geräusche nur vom Betroffenen selbst wahrgenommen. Es gibt keine physikalische Schallquelle, die von außen hörbar ist. Der subjektive Tinnitus ist die häufigste Form des Tinnitus. Bei der seltenen Form des objektiven Tinnitus kann der Tinnitus tatsächlich von außen wahrgenommen werden, zum Beispiel mit einem Stethoskop. Die Ursache des objektiven Tinnitus liegt in körperlichen Ursachen oder Verletzungen im Kopfbereich.
  • Primärer und sekundärer Tinnitus: Lässt sich keine Ursache für den Tinnitus finden, spricht man von primärem oder idiopathischem Tinnitus. Ohne erkennbare Ursache beschränkt sich die Behandlung oft auf eine symptomatische Linderung. Beim sekundären Tinnitus ist die Ursache eindeutig feststellbar.
  • Akuter und chronischer Tinnitus: Tritt der Tinnitus plötzlich auf und hält weniger als drei Monate an, spricht man von einem akuten Tinnitus. Bei einem akuten Tinnitus kann die Ursache meist festgestellt werden. Auch eine Behandlung oder deutliche Linderung ist meist möglich.
  • Halten die Ohrgeräusche länger als drei bis sechs Monate an, spricht man von chronischem Tinnitus. In diesem Fall hat sich das Gehirn an die Geräusche gewöhnt und eine Behandlung ist oft schwieriger.
  • Tonaler und nicht-tonaler Tinnitus: Beim tonalen Tinnitus haben die Geräusche eine bestimmte Frequenz und klingen wie ein Summen, Pfeifen oder Piepen. Diese Form ist am häufigsten. Sind die Geräusche weniger eindeutig und klingen eher wie Rauschen, Zischen oder Brummen, spricht man von einem nicht-tonalen Tinnitus. Diese Form wird oft als unangenehmer empfunden, da sie schwerer zu "überhören" ist.

Die Art des Tinnitus bestimmt maßgeblich, welche Therapieansätze sinnvoll sind. Während einige Formen wie der objektive Tinnitus durch medizinische Maßnahmen behandelbar sind, erfordert der subjektive oder chronische Tinnitus oft einen ganzheitlichen Ansatz, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Schweregrade des Tinnitus

Tinnitus kann auch in unterschiedliche Schweregrade eingeteilt werden. Die Schweregrade klassifizieren, wie stark der Tinnitus den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigt. Die Schweregrade basieren auf der Wahrnehmung des Tinnitus, den Begleitsymptomen und den Einschränkungen im Alltag. Die Schweregrade des Tinnitus reichen von kaum wahrnehmbaren Ohrgeräuschen bis hin zu massiven Beeinträchtigungen im Alltag.

Im Schweregrad 1 handelt es sich um einen so genannten kompensierten Tinnitus, der zwar wahrgenommen wird, aber zu keinen nennenswerten Einschränkungen führt. Die Betroffenen nehmen die Geräusche oft nur in ruhigen Momenten, z.B. beim Einschlafen, wahr, empfinden sie aber nicht als störend.

Bei einem Schweregrad 2 wird der Tinnitus bereits als störender empfunden, vor allem in stressigen oder lauten Situationen. Betroffene in diesem Stadium berichten über eine gewisse Beeinträchtigung der Konzentration und eine erhöhte Stressanfälligkeit. Gelegentlich treten auch Schlafstörungen auf, die sich negativ auf die allgemeine Leistungsfähigkeit auswirken. Während der Alltag noch weitgehend bewältigt werden kann, nehmen die Belastungen deutlich zu.

Im Schweregrad 3 wird der Tinnitus zu einem stark belastenden Begleiter, der viele Lebensbereiche dominiert, so dass man ab Schweregrad 3 von einem dekompensierten Tinnitus spricht. Die Geräusche werden als deutlich störend empfunden und gehen häufig mit Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit einher. Viele Betroffene entwickeln in diesem Stadium auch psychische Begleitsymptome wie Frustration, Angst oder depressive Verstimmungen. Der Alltag ist deutlich eingeschränkt und auch die berufliche Leistungsfähigkeit leidet zunehmend.

Der Schweregrad 4 stellt die schwerste Form der Erkrankung dar. In diesem Stadium wird der Tinnitus als nahezu unerträglich empfunden und bestimmt den gesamten Alltag der Betroffenen. Starke psychische Belastungen wie Angststörungen, Depressionen und Hoffnungslosigkeit sind häufige Begleiterscheinungen. Menschen mit dekompensiertem Tinnitus ziehen sich oft aus ihrem sozialen Umfeld zurück und auch das Berufsleben ist in der Regel stark beeinträchtigt oder gar nicht mehr möglich.

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Wie kann Tinnitus die Berufsfähigkeit beeinflussen?

Je nach Schwere und Ausprägung kann ein Tinnitus die Fähigkeit, den Beruf auszuüben, stark beeinträchtigen. Ständige Ohrgeräusche können sowohl die körperliche als auch die psychische Belastbarkeit erheblich einschränken. Vor allem schwere Verläufe eines Tinnitus, die der Körper bzw. das Gehirn nicht mehr kompensieren kann (ab Schweregrad 3), können sich negativ auf die Fähigkeit, Geräusche wahrzunehmen, die Konzentrationsfähigkeit, die Genauigkeit, die psychische Belastbarkeit oder auch die Fähigkeit zur sozialen Interaktion auswirken.

Tinnitus wirkt sich auf Konzentration aus

Viele Tinnitus-Betroffene leiden unter Schlafstörungen, da die Tinnitus-Geräusche vor allem in ruhiger Umgebung oder in ruhigen Momenten besonders stark wahrgenommen werden und stören. Das Ein- und Durchschlafen fällt daher oft schwer.

Schlafstörungen wiederum führen zu Erschöpfung, verminderter Leistungsfähigkeit und erhöhter Fehleranfälligkeit im Arbeitsalltag. Kombiniert mit dem ohnehin vorhandenen Stress durch die Ohrgeräusche kann sich dies langfristig auch auf die psychische Gesundheit auswirken und zu weiteren Belastungen wie Angststörungen, Depressionen oder Burnout führen.

Das ständige Pfeifen, Summen oder Brummen lenkt viele Betroffene von Aufgaben ab, die Konzentration erfordern. In Berufen, die ein hohes Maß an Präzision und Konzentration bzw. Aufmerksamkeit erfordern, kann der Tinnitus die Berufsausübung unmöglich machen, weil entweder die Qualität der Arbeit leidet oder der Beruf nicht mehr mit der notwendigen Präzision ausgeübt werden kann. Durch die ständige Reizüberflutung des Gehirns kann Tinnitus auch zu einer deutlich schnelleren Erschöpfung führen. Dies kann dazu führen, dass komplexe Aufgaben nicht mehr in der erforderlichen Zeit oder Qualität erledigt werden können oder die Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, erheblich beeinträchtigt wird.

Beeinträchtigung des Verstehens von Sprache

Tinnitus kann auch das Sprachverstehen in einer lauten Umgebung beeinträchtigen, da sich die Ohrgeräusche mit den Hintergrundgeräuschen vermischen. Daraus können sich Missverständnisse ergeben, die den Arbeitsablauf erheblich stören. Darüber hinaus entwickeln manche Tinnitus-Betroffene eine Geräuschempfindlichkeit (Hyperakusis), die das Arbeiten in lauter Umgebung nahezu unmöglich macht. Auch die Wahrnehmung von Warnsignalen kann durch den Tinnitus eingeschränkt sein.

Tinnitus kann die Ausübung jeden Berufs beeinträchtigen

Tinnitus kann die Fähigkeit zur Berufsausübung auf verschiedene Weise mehr oder weniger stark beeinträchtigen. Insbesondere bei Berufen, die ein hohes Maß an Konzentration und Präzision erfordern, die einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt sind, bei denen es auf das Sprachverstehen bei hoher Geräuschkulisse ankommt, und auch bei Berufen, die ein feines akustisches Wahrnehmungsvermögen erfordern, kann der Tinnitus im Einzelfall die Berufsfähigkeit in vielfältiger Weise beeinflussen.

Da sich der Tinnitus aber auch allgemein auf die körperliche Belastbarkeit auswirken und zu Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafmangel, psychischen Belastungen und sozialen Einschränkungen führen kann, ist nicht nur die Ausübung spezifischer Berufe betroffen, sondern praktisch jeder Beruf kann durch Tinnitus mehr oder weniger stark beeinträchtigt werden.

Wann ist man berufsunfähig?

Ob man berufsunfähig wird und eine Berufsunfähigkeitsrente erhält, hängt davon ab, ob man die Voraussetzungen der privaten BU-Versicherung erfüllt oder nicht. Es gibt zwar eine gesetzliche Definition der Berufsunfähigkeit in § 172 Abs. 2 Versicherungsvertragsgesetz (kurz VVG). Danach ist berufsunfähig, wer infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechenden Kräfteverfalls voraussichtlich auf Dauer seinen zuletzt ausgeübten Beruf ganz oder teilweise nicht mehr ausüben kann. Allerdings haben die Versicherer aus der gesetzlichen Definition eigene Kriterien entwickelt, um die Voraussetzungen für den Eintritt der BU-Versicherung zu prüfen.

Voraussetzung 1: Mindestens 50% Berufsunfähigkeit

Entscheidend ist, ob der im individuell abgeschlossenen Versicherungsvertrag festgelegte Mindest-Grad der Berufsunfähigkeit vorliegt oder nicht. In den meisten Fällen reicht eine Berufsunfähigkeit von 50 % für den Eintritt der privaten BU-Versicherung aus. Das bedeutet, dass die Fähigkeit, die zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit auszuüben, zu mindestens 50 % beeinträchtigt sein muss. Es muss also eine vollständige Berufsunfähigkeit vorliegen, um die BU-Rente beanspruchen zu können.

Das Erreichen einer 50%igen Berufsunfähigkeit kann z.B. der Fall sein, wenn man aufgrund einer Krankheit, eines Unfalls oder einer anderen gesundheitlichen Einschränkung nur noch die Hälfte oder weniger der täglichen Arbeitszeit arbeiten kann (statt 8 Stunden nur noch 4 Stunden). Berufsunfähigkeit kann auch vorliegen, wenn man nicht mehr in der Lage ist, alle Aufgaben zu erfüllen, die die zuletzt ausgeübte berufliche Tätigkeit mit sich bringt.

Voraussetzung 2: Berufsunfähigkeit von mindestens 6 Monaten

Außerdem muss die Berufsunfähigkeit voraussichtlich für längere Zeit bestehen. Die Berufsunfähigkeit muss nicht mit Sicherheit auf Dauer bestehen, da die Versicherung in der Regel auch dann eintrittspflichtig ist, wenn die Berufsunfähigkeit zwar nicht auf Dauer, aber doch für einen längeren Zeitraum bestehen wird. Bei der Prognose der Dauer muss es sich um einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten handeln. Die Berufsunfähigkeit muss also aus medizinischer Sicht voraussichtlich mindestens 6 Monate andauern.

Prüfung durch die BU-Versicherung

Ob die Voraussetzungen für eine BU-Versicherung vorliegen, prüft die BU-Versicherung anhand der eingereichten medizinischen Unterlagen, Gutachten und ärztlichen Atteste. Darüber hinaus müssen die Versicherten zur Beantragung von Versicherungsleistungen umfangreiche medizinische Fragebögen der Versicherung ausfüllen. Das Ausfüllen dieser Fragebögen und die richtige Auswahl der medizinischen Unterlagen zum Nachweis der Berufsunfähigkeit kann gerade für Betroffene, die sich um ihre Genesung kümmern oder durch den Tinnitus in ihrer Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigt sind, schwierig sein.

Sowohl das Ausfüllen dieser Fragebögen als auch die richtige Auswahl der ärztlichen Unterlagen sollte daher in jedem Fall durch einen spezialisierten Rechtsanwalt unterstützt werden, der sich mit den rechtlichen und medizinischen Voraussetzungen einer Berufsunfähigkeit auskennt. Fehler, die bereits bei der Beantragung einer BU-Rente gemacht werden, können so vermieden werden.

Als spezialisierte Rechtsanwälte unterstützen Sie die Experten der Kanzlei OK Rechtsanwälte Ostheim & Klaus bei der Beantragung der BU-Rente und setzen Ihre Ansprüche auf BU-Rente durch, wenn die Versicherung die Berufsunfähigkeit nicht anerkennen will.

Führt Tinnitus zu einer Berufsunfähigkeit?

Für die Anerkennung einer Berufsunfähigkeit kommt es nicht darauf an, ob eine bestimmte Krankheit vorliegt. Vielmehr kommt es auf die Schwere der Krankheitssymptome, der Erkrankung oder der Unfallfolgen und deren individuelle Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit an. Jeder Beruf stellt andere Anforderungen, so dass es auf die individuellen Auswirkungen ankommt.

Während sich eine Erkrankung mit bestimmten Symptomen und in einer bestimmten Schwere der Symptome in einem Beruf so auswirkt, dass z.B. eine Berufsunfähigkeit eintritt, kann dies nicht auf einen anderen Beruf übertragen werden. Wer z.B. an einer Mehlstauballergie leidet, wäre zwar als Bäcker berufsunfähig. Tritt die Mehlstauballergie jedoch bei einem Lokführer auf, führt dies meist nicht zur Berufsunfähigkeit.

Das bedeutet: Nicht jeder, der an Tinnitus leidet, wird berufsunfähig und erhält eine private BU-Rente. Für viele Betroffene kann die Erkrankung jedoch zu erheblichen Einschränkungen im Berufsleben führen, die von einzelnen Einschränkungen bis hin zur Berufsunfähigkeit reichen können. Dabei kommt es auch darauf an, welche Begleiterscheinungen der Tinnitus auslöst oder mit sich bringt (z.B. Schlafstörungen, Depressionen, Angststörungen).

Entscheidend ist also, wie und ob der Tinnitus in Kombination mit anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen die Berufsausübung unmöglich macht. Zum Nachweis des Zusammenhangs zwischen Tinnitus und Berufsunfähigkeit ist in der Regel ein ärztliches Gutachten erforderlich.

Berufe, die durch Tinnitus erheblich beeinträchtigt werden können

Da der Tinnitus je nach individueller Ausprägung und Schweregrad die Konzentrationsfähigkeit, die Präzision oder die Geräuschwahrnehmung beeinträchtigt, sind vor allem Personen von einem Tinnitus betroffen, die einen Beruf ausüben, der diese Fähigkeiten voraussetzt. Für einen Piloten oder Lokführer ist die Wahrnehmung von Signalen, Warnsignalen oder Funkanweisungen unerlässlich.

Durch den Tinnitus kann die Wahrnehmung solcher Anweisungen, Signale oder Warnungen erheblich erschwert oder sogar unmöglich werden. Auch die notwendige Konzentration oder Präzision kann durch den Tinnitus beeinträchtigt werden. Gerade in diesen Berufen kann dies ab einem gewissen Schweregrad zu einer Berufsunfähigkeit führen.

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Für Musiker und Tontechniker kommt es bei ihrer Arbeit zum Teil darauf an, feinste Klangnuancen zu erkennen. Auch diese Fähigkeit kann durch Tinnitus stark eingeschränkt sein.

Berufsunfähigkeit durch Tinnitus möglich

Tinnitus kann zur Berufsunfähigkeit führen, wenn die Symptome so stark ausgeprägt sind, dass der Betroffene seine konkrete berufliche Tätigkeit nicht mehr ausüben kann. Besonders betroffen sind Berufe, die ein hohes Maß an Konzentration, akustischer Präzision oder psychischer Belastbarkeit erfordern. Ob Tinnitus jedoch zu einer anerkannten Berufsunfähigkeit führt, hängt von der Schwere und Ausprägung des Tinnitus ab und erfordert einen Nachweis durch ärztliche Atteste, inwieweit die berufliche Tätigkeit eingeschränkt ist. Eine entsprechende Berufsunfähigkeitsversicherung kann helfen, die finanziellen Folgen abzufedern.

Fazit

  • Definition und Ursachen von Tinnitus: Tinnitus bezeichnet die Wahrnehmung von Geräuschen ohne äußere Schallquelle, die von einem leisen Summen bis zu einem lästigen Dröhnen reichen können. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Lärmtraumata über Stress bis hin zu Erkrankungen des Innenohrs oder neurologischen Störungen. Tinnitus kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
  • Einfluss auf die Berufsfähigkeit: Tinnitus kann die Berufsfähigkeit einschränken, insbesondere in Berufen, die ein hohes Maß an Konzentration, Präzision oder akustischer Wahrnehmung erfordern. Ständige Ohrgeräusche, Schlafstörungen und Erschöpfung führen häufig zu verminderter Leistungsfähigkeit und erhöhter Fehleranfälligkeit, was die Ausübung bestimmter Tätigkeiten erheblich erschweren oder unmöglich machen kann.
  • Schweregrade des Tinnitus: Die Beeinträchtigung durch Tinnitus variiert je nach Schweregrad. Während leichte Formen den Alltag kaum beeinträchtigen, dominieren bei schwerem Tinnitus häufig Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und psychische Belastungen wie Angst und Depression. Ab Schweregrad 3 (dekompensierter Tinnitus) kann es zu erheblichen Einschränkungen in der Berufsausübung kommen.
  • Voraussetzungen für eine Berufsunfähigkeit: Ob ein Tinnitus zu einer Berufsunfähigkeit führt, hängt von der individuellen Ausprägung der Symptome und den beruflichen Anforderungen ab. Entscheidend ist, ob die Erkrankung die berufliche Tätigkeit zu mindestens 50 % beeinträchtigt und voraussichtlich länger als sechs Monate andauert. Zum Nachweis ist ein ärztliches Gutachten erforderlich, das die Einschränkungen dokumentiert.
  • Berufe mit erheblicher Beeinträchtigung durch Tinnitus: Vor allem Berufe, die Konzentration, akustische Präzision oder Belastbarkeit erfordern, können durch Tinnitus stark beeinträchtigt werden. Dazu gehören Piloten, Musiker, Tontechniker oder Lokführer. In diesen Berufen können Tinnitussymptome die Wahrnehmung von Warnsignalen oder präzisen Aufgaben gefährden und zur Berufsunfähigkeit führen.

Rechtliche Unterstützung bei Berufsunfähigkeit: Die Beantragung von Leistungen aus einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist oft komplex. Die Versicherer prüfen streng, ob die Voraussetzungen erfüllt sind und verlangen umfangreiche Nachweise. Spezialisierte Rechtsanwälte können Betroffenen helfen, die medizinischen Unterlagen korrekt zusammenzustellen, Fehler zu vermeiden und Ansprüche durchzusetzen, falls eine Versicherung die Berufsunfähigkeit nicht anerkennen will.

Oliver Ostheim
Oliver Ostheim ist Fachanwalt für Versicherungsrecht mit tiefgründigem Fachwissen im Bereich der Berufsunfähigkeitsversicherung. Analytisches Denkvermögen und Empathie sind seine Kernkompetenzen. Als BU-Spezialist kämpft er leidenschaftlich für die Existenz seiner Mandanten vor Gericht und erfreut sich der persönlichen Anerkennung von Fachkollegen. Mit Verbindlichkeit und Verständnis erklärt er auch juristischen Laien alle Prozessschritte und Handlungsoptionen, basierend auf seiner Mehrfach-Qualifikation und Expertise als Fachanwalt für BU-Versicherungen.
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